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Sonntag, 18. November 2012

Doi Chang - Der Elefantenberg

Doi Chang liegt in der Nordthailändischen Provinz Chiang Rai und ist ein weiteres Beispiel für eine erfolgreiche Entwicklungshilfe durch das königliche Projekt. Zwar werden auf dem 1600m hohem Doi Chang keine Elefanten gezüchtet wie der Name vermuten lässt, dafür aber erstklassiger Arabica Kaffee. Das königliche Projekt war wie so oft federführend und versorgte die Farmer mit Setzlingen und Know-How. Zudem gewährte man in den ersten Jahren fixe Abnahmepreise für den Kaffee damit man mit der Opiumproduktion konkurrieren konnte. Die Mineralstoffreiche Erde in Doi Chang ist ideal für hochwertigen Arabica Kaffee. Im Halbschatten angebaut reifen die Kaffebohnen langsamer heran und können so mehr Aromen bilden. Das kühle und feuchte Bergklima trägt ebenfalls zur Qualität bei wie dies auch beim Tee der Fall ist.

Doi Chang aus der Ferne
Doi Chang aus der Ferne

Heutzutage ist der Kaffeeanbau nicht nur selbsttragend sondern er ist ein rentables Geschäft geworden. Doi Chaang Coffee ist eine sehr erfolgreiche Kaffeekette ebenso wie Wawee Coffe vom benachbartem Doi Wawee.

Hilltribes

Akha mit traditioneller Tracht
Akha mit traditioneller Tracht
Die meisten Bewohner in und um Doi Chang gehöhren zu einem der zahlreichen Bergvölker Nordthailands. In der Regel Akha, Lisu oder Lahu. Mit dem Kaffee welcher auch den Tourismus gebracht hat haben diese Bergvölker mehrere Verdienstmöglichkeiten. Neben dem Kaffeeanbau werden auch Übernachtungsmöglichkeiten und Kunsthandwerk für Touristen angeboten. Daneben wird auch weiterhin traditioneller Ackerbau betrieben. Neben Reis sind auch schwarze Bohnen, die hier besonders gut gedeihen, verbreitet.

Kaffeeproduktion

Der abgewogene Kaffe wird im Wasserbad gereinigt
Der abgewogene Kaffe wird im Wasserbad gereinigt
Die Kaffeeproduktion in Doi Chang erfolgt vor Ort. So bleiben Wissen, Arbeit und Gewinn der lokalen Bevölkerung erhalten. Die Kaffebohnen werden von den Farmern zum Kaffeeverarbeiter geliefert und dafür pro Kilo bezahlt. Als erstes werden die Bohnen in einem Wasserbad gereinigt und maschinell von der umhüllenden Frucht gelöst. Die Bohnen werden dann auf Matten zum trocknen ausgebreitet. 

Kaffeebohnen werden an der Sonne getrocknet
Kaffeebohnen werden an der Sonne getrocknet
Erst wenn diese ganz trocken sind werden sie in Qualitätsklassen unterteilt. Dies erfolgt über ein Rüttelsieb. Die grössten Bohnen ergeben die beste Qualität. Die sortierten Bohnen werden im folgendem Schritt geröstet. Da die meisten kleinen Produzenten über keine eigene Rösterei verfügen wird diese Aufgabe oft auswärts vergeben. Zuletzt wird der Kaffee verpackt. Kaffeemischungen wie in Europa sind hier nicht üblich. Jeder Kaffee hat deshalb seinen eigenen Charakter welcher vom Anbaugebiet, Erntezeitpunkt, Wetter und Röst-grad bestimmt wird. 

Anreise

Nach Doi Chang kommt man über den Highway 118 von Chiang Mai oder Chiang Rai her. In Mae Suai biegt man ab und folgt den Strassenschildern Richtung Doi Wawee bzw. Doi Chang. Die ersten Strassenkilometer teilen sich beide Destinationen noch. Erst auf Höhe des Mae Suai Stausees biegt die Strasse nach Doi Chang nach rechts ab während die Strasse nach Doi Wawee dem Stausee entlang führt. Es gibt theoretisch auch die Möglichkeit von Mae Lao her nach Doi Chang zu fahren aber der Author kann jedem ohne geländegängigem Fahrzeug nur davon abraten! Die Strasse war schon 2005 eine Schlammpiste und das hat sich im Jahr 2012 noch nicht geändert.


Dienstag, 6. November 2012

Doi Angkhang

Doi Angkhang ist ein beliebtes Reiseziel im Norden Thailands. Es ist bekannt für die Obst- und Blumengärten des königlichen Projektes (The Royal Project) welche sich fotogen in die malerische Berglandschaft integrieren.

Blumengarten in Doi Angkhang
Das Auge "forscht" mit: Blumengarten in Doi Angkhang

Total Bio - Teeblüte mit Ameisen
Total Bio - Teeblüte mit Ameisen
In den auf 1400m gelegenen Gärten wird geforscht welche Kulturen in den höher gelegenen Gebieten gut gedeihen um der Bergbevölkerung Verdienstmöglichkeiten fernab vom Opiumanbau aufzuzeigen. Die Bemühungen tragen bereits Früchte im wahrsten Sinne des Wortes. Viele für Thailand exotische Früchte sind in den zahlreichen Doi Kham Geschäften und inzwischen auch in anderen Supermärkten erhältlich. Darunter fallen Kiwi, Pfirsich, Aprikosen, Trauben, Erdbeeren, Heidelbeeren, Pflaumen und Macadamia Nüsse um nur ein paar zu nennen. Sämtliche Produkte in Doi Ankhang werden biologisch angebaut. Einer der Hintergedanken ist die Kleinbauern vom Joch der Agrarmultis zu befreien.

Kaffee

Arabica Coffee
Arabica Kaffeebohnen
Einen durchschlagenden Erfolg hat das königliche Projekt mit dem Anbau von hochwertigem Arabica Kaffee sowie Tee. Ersteres führte zu mehreren erfolgreichen Kaffeeketten wie Doi Kham Coffee, Café Doi Tung, Wawee Coffee und Doi Chaang Coffee welcher inzwischen sogar Bio und Fairtrade zertifiziert ist. Daneben gibt es diverse kleinere Produzenten wie Akha Ama Coffee oder Suan Lahu. Beide sind nach dem jeweiligem Bergvolk Akha bzw. Lahu benannt.

Tee

Taglilie vor einem Jin Xuan (dt: goldene Taglilie) Busch
Der Tee in Doi Ankhang wird ebenfalls biologisch angebaut. Es werden die Sorten Ruan Zhi und Jin Xuan verwendet. Diese sind auch unter der Nummer 17 (Ruan Zhi) bzw. 12 (Jin Xuan) bekannt. Verarbeitet werden diese zu hochwertigem Oolong, grünem und schwarzem Tee.

Jin Xuan und Ruan Zhi Teeblätter
Jin Xuan und Ruan Zhi Teeblätter
Vor allem der Oolong Tee findet unter Teekennern immer mehr Beachtung. Einer der Gründe für die hohe Qualität sind sicher die hochwertigen, aus Taiwan importierten Teepflanzen aber auch die lange Teetradition der aus China stämmigen Kuomingtang. Eine Übersicht der vertriebenen Teeprodukte aus Doi Angkhang befindet sich hier. Weitere Teeanbaugebiete in der näheren Umgebung sind Doi Wawee, Doi Inthanon, Phayaphrai und Doi Mae Salong.

Die Teegärten in Doi Angkhang werden bewusst zusammen mit Blumen und Gemüse bepflanzt um Monokultur zu verhindern. Auch dies Teil der Bio Strategie. Auf dem Foto unten kann man wunderbar den Unterschied zwischen geernteten (dunkelgrün) und noch nicht geernteten (hellgrün) Teebüschen sehen.

Teegarten in Doi Angkhang mit Jin Xuan und Ruan Zhi Büschen
Teegarten in Doi Angkhang mit Jin Xuan und Ruan Zhi Büschen

Überblick

Die Royal Agricultural Station Angkhang ist in mehrere Themenbereiche aufgeteilt. Sehenswert sind z.B. der Bonsai Garden und der Rhododendron & Azalea Garden. Letzterer beherbergt auch Häuschen im alpinen Stil welche sicher auch zur Bezeichnung Doi Angkhangs als "kleine Schweiz Thailands" beigetragen haben. Auf der Karte unten sind sämtliche Themenbereiche eingezeichnet. Wie man sieht ist der Teegarten ein wenig ausserhalb aber es lohnt sich auf jeden Fall die extra Kilometer zu machen. Da das letze Stück des Weges nicht befestigt ist wird empfohlen mit einem Jeep oder Motorrad dorthin zu fahren.

The Royal Agricultural Station Angkhang
Map of The Royal Agricultural Station Angkhang

Anreise

Erreichbar ist Doi Angkhang via HW 107 von Chiang Mai aus in etwa 3 Stunden. Alternativ kann man auch von Chiang Rai her via Doi Mae Salong nach Doi Angkhang gelangen. Die Umgebung eignet sich auch für eine eigentliche Rundreise. Z.B. Chiang Mai - Doi Angkhang - Doi Mae Salong - Doi Tung - Mae Sai - Chiang Rai - Doi Chang - Doi Wawee - Chiang Mai. Je nach verfügbarer Zeit können Ziele weggelassen oder hinzugefügt werden. Direkt an oder in der Nähe dieser Rundstrecke befinden sich einige weitere Sehenswürdigkeiten wie: Mae Fah Luang Garden, Goldenes Dreieck bzw. Dreiländereck Thailand - Myanmar - Laos, Heisse Quellen von Fang, Wat Rong Khun - The White Tempel und die Tropfsteinhöhlen von Chiang Dao.
Map to Doi Angkhang
Map to Doi Angkhang